Aktivitäten 2019-2021
Digitale Instrumente für eine moderne Bildung
Digitale Instrumente für eine moderne Bildung
In der ersten Projektphase von Learnopolis haben die Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw und die Uni Bayreuth in den Jahren 2019 bis 2021 in drei Modulbereichen Aktivitäten umgesetzt. Sie dienen der Stärkung der Internationalisierung und Digitalisierung der ukrainischen Partneruniversität und dem Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen deutschen und ukrainischen Akteuren.
Digitales Lernen und internationale Zusammenarbeit
Grundlagen digital unterstützter und international vernetzter Lehr-Lern-Prozesse
Regionales Innovationspotential
Aktivierung und Vernetzung des regionalen Innovationspotentials
Das Innovationslabor „Learnopolis“ ist die zentrale Plattform des Projekts und gliedert sich in ein digitales Kooperationsportal sowie das Innovationslabor vor Ort, welche Mitgliedern beider Universitäten verschiedene Angebote zur Verfügung stellen.
Um einen zielführenden Einsatz von digitalen Instrumenten zu gewährleisten wird eine empirische Umfrage zum Einsatz digitaler Instrumente unter Lehrenden an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw durchgeführt und ein Konzept zu deren Einsatz erstellt. Ferner werden im Rahmen des Projekts Software und Hardware zur Durchführung der Angebote beschafft.
Einrichtungen wie IT-Servicezentren, Bibliotheken, Stabsstellen für Digitalisierung, Information und Innovation, International Office sowie Weiterbildungsangebote für Lehre sind sowohl in Lwiw als auch in Bayreuth Antriebskräfte einer “digitalen” Universität. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur in Hinblick auf die verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen, sondern auch durch ihre Organisationsstruktur, Arbeitsweisen, spezifischen Ziele und Angebote. Um gemeinsame Lösungen zu entwickeln, ist es notwendig, diese Unterschiede zu erkennen und zu verstehen. Hierzu verbringt jeweils eine Delegation aus den Mitgliedern der Schlüsseleinrichtungen eine Arbeitswoche an der Partnerhochschule.
Nach dem Vorbild des Bayreuther Konzepts zum Einsatz digitaler Methoden und Instrumente in der Hochschullehre wird in Lwiw ein vergleichbares strukturiertes Weiterbildungsangebots entwickelt, implementiert und durchgeführt. Es gliedert sich in vier Phasen:
Lehrende, die alle Bausteine absolviert haben, erhalten ein Zertifikat „Digitale Methoden und Instrumente in der Hochschullehre“.
Mit der gemeinsamen Entwicklung und Durchführung eines strukturierten Weiterbildungsangebots sollen die Kapazitäten für internationale Lehrprojekte an beiden Universitäten erhöht werden und und insbesondere auch deutsch-ukrainische Kooperationen initiieren. Es gliedert sich in vier Phasen:
Lehrende, die alle Bausteine absolviert haben, erhalten eine Bescheinigung „Internationale Kooperationen in der Hochschullehre gestalten“.
Mit dem „Preis für herausragende digital unterstützte Lehre“ wird eine Lehrkraft geehrt, die sich im Rahmen einer Lehrveranstaltung mit besonderem Engagement für digitalisierte Lehr-Lern-Prozesse einsetzt und damit Studierenden didaktisch fundierte, neue bzw. erweiterte Lernmöglichkeiten schafft. Die Auswahl einer Shortlist erfolgt zunächst durch eine Expertenjury ehe das „Podium“ unter Mitbestimmung des Rates der Studierenden bestimmt wird. Alle Finalisten werden in kurzen Best Practice Porträts vorgestellt. Der Gesamtsieger erhält die Möglichkeit eine Woche an der Universität Bayreuth zu verbringen und dort ein individuelles Training zu digitalen Ressourcen zu durchlaufen, neue fachliche Kontakte zu knüpfen und das erfolgreiche Lehrprojekt vorzustellen.
Mit dem Preis soll (1) die Sichtbarkeit herausragender digitaler Lehre an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw gesteigert werden, (2) Anreize für den Einsatz digitaler Instrumente erhöht werden und „Best Practice“-Beispiele (3) vorgestellt und (4) vernetzt werden.
Journalisten, Übersetzer oder Analysten arbeiten in komplexen Projekten immer häufiger direkt mit Programmierern oder Netzwerktechnikern zusammen. Hierzu sind keine vertieften Programmierkenntnisse, aber ein Wissen über technische Zusammenhänge und die Arbeitsweisen der Projektpartner aus dem Bereich IT notwendig. Gleichzeitig erleichtert der Einsatz von Literaturverwaltungs- und von CAT-Programmen (Computer-Assisted Translation) die tägliche Arbeit in diesem Bereich.
Ziele sind es daher (1) geeignete Lehrveranstaltungen in die Curricula der Fakultät für Fremdsprachen als Wahlmodul zu integrieren, (2) Zeitgemäße Kompetenzfelder für ÜbersetzerInnen zu definieren und (3) die digitale Kompetenz des Lehrpersonals zu steigern.
Darüber hinaus wurde die Ausstattung des Raumes 413 an der Fakultät für Fremdsprachen zu einem modernen Sprachlern- und Übersetzungslabor ergänzt.
700.000 Deutschlerner geben Deutsch den Status einer der wichtigsten Fremdsprachen in der Ukraine und verschaffen dem Land in diesem Bereich eine Position unter den Top 5 der Welt. Landeskunde ist dabei ein äußerst beliebter Unterrichtsinhalt und vermittelt wichtiges sozioökonomisches Orientierungswissen. Entsprechend hoch ist der Bedarf an frei zugänglichen Lernmaterialien im Bereich Deutsch als Fremdsprache. Daher soll in einem deutsch-ukrainischen Tandem und unter Einbeziehung von Studierenden ein Online-Repository mit Lernmaterialien zur deutschen Landeskunde aufgebaut werden.
Ziele sind (1) die niederschwellige, digitale Bereitstellung von Materialien zur deutschen Landeskunde und (2) die spätere Nutzung der Kenntnisse über eRepositories auch in anderen Fachbereichen.
Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit dem UDGV und dem FZ DiMOS sowie durch eine Förderung des BKMs eine Datenbank zu deutschsprachigen Entlehnungen im Ukrainischen erstellt.
Open Access steht für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Open Access Artikel durchlaufen meist die gleiche Qualitätskontrolle wie herkömmliche Veröffentlichungen, können jedoch kostenlos im Internet heruntergeladen, gelesen und verteilt werden. Sie sind auf diese Weise sehr schnell und einfach weltweit zugänglich und sie können leichter aufgefunden, verbreitet und genutzt werden.
Durch die Ausbildung der Fachbereichsbotschafter soll die Nutzung von Open Access als (1) Informationsquelle und (2) Veröffentlichungsmöglichkeit unter Forschenden und Lehrenden der LNU und UBT gestärkt werden und (3) gemeinsame deutsch-ukrainische Forschungsergebnisse einer breiten Nutzergruppe zugänglich gemacht werden. Dies geschieht durch eine gemeinsame Open Access Week, eine Broschüre, Fortbildungen und der Einrichtung eines NAS-Speichers für Altdrucke.
Der Umgang mit Digitalisierung und Internationalisierung ist für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Regionen entscheidend. In Oberfranken und in der Region Lwiw gibt es bereits zahlreiche Akteure, die hierzu über eine herausragende Expertise, innovative Ideen und Unternehmergeist verfügen. Ziele sind daher, diese Kompetenzen in einer frei zugänglichen Datenbank zu sammeln und sichtbar zu machen und insbesondere auch Alumni der beiden Universitäten in diesem Bereich zu identifizieren. Hiermit werden einerseits ein Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Regionen geleistet und andererseits außeruniversitäre Akteure aus Wirtschaft und Bildung mit den Universitäten enger vernetzt.
Sie fühlen sich angesprochen, möchten weitere Kontakte aufbauen oder wir haben Sie bisher leider übersehen – dann sprechen Sie uns an!
Im Rahmen einer Vortragsreihe bringen wir das Wissen von Unternehmen und Bildungsakteuren aus der eigenen und der Partnerregion an unsere Universitäten. Ein Teil der Vorträge ist dabei per Livestream bzw. nachträglich als Aufzeichnung bei YouTube oder Panopto zugänglich. Dabei suchen wir nach Antworten auf ganz wesentliche Fragen der digitalen Zukunft:
Sie würden selbst gerne einen Vortrag zu diesem Thema halten oder benötigen weitere Informationen zu einzelnen Präsentation? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Journalisten, Mediendesigner und Übersetzer arbeiten bei der Produktion digitaler Medien immer enger interdisziplinär und zunehmend auch international zusammen. An diesen Wandel in der Arbeitswelt knüpft unsere deutsch-ukrainische Sommerschule zu digitaler Medienproduktion an.
Engagierte Studierenden in den Sprach-, Kultur, Sozial- und Literaturwissenschaften erstellen in deutsch-ukrainischen Kleingruppen zu ausgewählten literarischen Orten in Lwiw Videobeiträge und Podcasts. Auf diese Weise durchlaufen wir gemeinsam einen komplexen Produktionsprozess digitaler Medien von der Recherche, Skripterstellung, Aufnahme bis hin zur Postproduktion, Untertitelung und Marketing.
Ergänzend dazu reflektieren wir in Expertenvorträgen und Diskussionsrunden ganz wesentliche Fragen der Digitalisierung im Hochschulbereich:
Wie sieht Lehren und Lernen in der Zukunft aus? Welche Ideen gibt es für die Learnopolis und die weitere Zusammenarbeit zwischen Lwiw und Bayreuth?
Nachdem über ein Jahr lang kein Präsenzaustausch möglich war, haben wir Anfang Juli 2021 unsere wichtigsten Ansprechpartner, Ideen- und Impulsgeber nach Bayreuth eingeladen um gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu geben. Zu Gast waren Dr. Vitaliy Kucharskij (Prorektor für Digitalisierung), Dr. Vitaliy Chornenkiy (Vizedekan Juristische Fakultät, Lehrpreissieger 2020), Dr. Olha Oseredchuk (Leiterin Marketing), Alina Bozhynska (Leiterin Entwicklungsabteilung) und Oksana Molderf (Projektmitarbeiterin Learnopolis).